»Was die können, können wir auch!«
Diese Aussage bildete den Auftakt zu einer Vereinsgeschichte, die im Jahr 1951 begann. Der Ausgangspunkt war ein Schützenfest in Lüdinghausen, bei dem eine Kapelle von außerhalb das Musikalische übernahm und einige Schützen zur oben angeführten Aussage bewegte.
Diesen Worten folgten bald Taten und der »Spielmannszug 51 Lüdinghausen« war geboren. Bereits ein Jahr später traten die Spielleute zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auf. Die Uniform bestand aus einer Bäckerjacke in Kombination mit einer schwarzen Hose.
Doch bereits im Jahr 1954 wurde diese durch eine Feuerwehr-Uniform abgelöst.
Im gleichen Jahr fand auch die erste Teilnahme an einem Musikwettstreit statt.
Nur ein Jahr darauf waren die »Knüppeljungs« erstmals zu Gast im Ausland. Das war der Beginn einer langjährigen Freundschaft zur Drumband "Spinola", die im niederländischen Groenlo beheimatet war.
Ein zweites Standbein
Die Gründung der Jugendgruppe im Jahre 1964 führte zu einem regelrechten Boom und ließ die Mitgliederzahl der mittlerweile in einer Marineuniform auftretenden Musikerschar rapide ansteigen - eine Entwicklung die zwei Jahre später in der Gründung des Fanfarenzuges gipfelte.
Die siebziger Jahre begannen mit einem großen Ereignis: 1970 veranstaltete der Verein ein Freundschaftstreffen, an dem zahlreiche Spielmanns- und Fanfarenzüge teilnahmen. Nur ein Jahr später wurde der längst fällige Eintrag ins Vereinsregister vorgenommen: Von nun an nannten sich die Musiker
»Spielmannszug 51 - Fanfarenzug 66 Lüdinghausen e.V.«
Die kommende Zeit brachte weitere Highlights: 1975 gewannen die Spielleute den Ostwestfalenpokal, ein Jahr danach gab es die erste Teilnahme an einer Landesmeisterschaft und 1977 erhielt die Truppe die Anerkennung als jugendfördernder Verein.
Die 80er - eine Zeit der Veränderungen
Das Jubiläumsjahr 1981 brachte viele Veränderungen. So erhielt das Ensemble die Gemeinnützigkeit zuerkannt und präsentierte sich in einem neuen Gewand: Die damals aktuelle Uniform präsentierte sich erstmals in der heute bekannten rot-schwarzen Farbkombination. Stilistisch war sie grob an das Erscheinungsbild mittelalterlicher Landsknechte angelehnt.
Mit einem großen Musikfest wurde das 30-jährige Jubiläum gebührend gefeiert.
Auch musikalisch gab es bald Neues zu vermelden: Der Fanfarenzug wechselte 1982 von reinen Fanfaren zu Ventilinstrumenten, um so mehr Möglichkeiten für ein breiteres Repertoire zu erhalten.
Zum nächsten Jubiläum 1986 erblickte erstmals die Vereinszeitung »Notenpresse« das Licht der Welt und mit dem ersten abendfüllenden Konzert konnten die Spielleute ein weiteres Mal die Lüdinghauser Bevölkerung verblüffen. Die folgenden Jahre brachten neben den regulären Auftritten auch interessante Fahrten in weiter entfernte Regionen: Friedrichstadt (Schleswig-Holstein), Taverny (Frankreich) sowie Markt Rettenbach (Bayern) wurden Reiseziele der Musiker.
Die Neuausrichtung
Zum 40-jährigen Jubiläum gab es dann wieder einmal eine neue Uniform, bis heute nach dem Vorbild der Canadian Rangers.
Zudem veranstaltete der Verein 1991 sein zweites Abendkonzert mit großem Erfolg.
Ein weiterer Trip nach Friedrichstadt (1992) sowie eine Tour nach Neisse in Polen (1996) waren die Höhepunkte der Jahre bis zum nächsten Jubiläum. Darüber hinaus veranstalteten die Musiker noch ein großes, zweitägiges Kinder- und Musikfest im Jahr 1994 und ihr drittes Konzert (1996).
Danach begann die Umbruchphase:
Die Musiker des Fanfarenzuges hatten es sich in den Kopf gesetzt, sich weiterzuentwickeln und erarbeiteten ein umfangreiches Konzept zur Umgestaltung ihres Zuges. Am Ende dieser dreijährigen Umbauperiode - viele der Spielleute mussten ganz neue Instrumente beherrschen lernen - stand letztendlich die Umbenennung zur Brass Band.
Seit 1999 heißt der Verein also:
»Spielmannszug & Brass Band Lüdinghausen e.V.«
Im Anschluss daran begann der Spielmannszug seine Weiterentwicklung. So werden nun auch Konzertquerflöten (Böhmflöten) eingesetzt. Diese Klappenflöten kommen bei Konzertauftritten zum Einsatz und lösen dort die klappenlosen Spielmannsflöten ab. Darüber hinaus werden ein Marimbaphon und ein Xylophon und verschiedene Percussion-Instrumente verwendet. Damit präsentiert der Spielmannszug ein ganz neues Musikerlebnis.